Als Zeichen vor der Bundestagswahl: „Dienst-Tag für Menschen“
Seit September 2020 gehen jeden Dienstag Mitarbeitende verschiedener sozialer Einrichtungen aus der Region Würzburg auf die Straße. An jedem „Dienst-Tag für Menschen“ treten sie dafür ein, dass die Arbeitsbedingungen in Pflege und sozialen Berufen verbessert werden. Auch der Unternehmensverbund St. Josefs-Stift ist Teil des Bündnisses und hat im August zwei weitere Demonstrationen organisiert.
Zu Beginn der Corona-Krise gab es viel Applaus. Überall in Deutschland standen Menschen auf ihren Balkonen und an den Fenstern und klatschten. Es war ihr Beifall für die Pflegekräfte, die auch in Pandemie-Zeiten für kranke, alte und behinderte Menschen sorgen. Ein schönes Zeichen der Anerkennung, über das sich viele gefreut haben. Gleichzeitig war klar: Allein mit Klatschen ist niemandem geholfen. Und so schnell der Beifall kam, so schnell verhallte er auch wieder.
Doch ein halbes Jahr später ertönte an der Juliuspromenade Würzburg um 17 Uhr an einem Dienstag wieder Applaus. Mit Klatschen und Bannern machen seitdem Pflegekräfte unter dem Motto „Dienst-Tag für Menschen“ einmal die Woche in Würzburg auf sich aufmerksam. Knapp 30 soziale Einrichtungen aus Würzburg und Umgebung haben sich für die Organisation der Demonstrationen zusammengeschlossen. Ziel des Bündnisses ist es, die Arbeitsbedingungen in Alten- und Krankenpflege sowie der Behindertenhilfe zu verbessern. Faire Bezahlung und Arbeitszeiten, ein besserer Personalschlüssel und Bürokratieabbau gehören zu den Kernforderungen.
Auch der Unternehmensverbund St. Josefs-Stift hat sich diesem Aktionsbündnis angeschlossen und im August zwei weitere „Dienst-Tag für Menschen“-Demonstrationen organisiert. Mitarbeitende aus St. Josefs-Stift, Erthal-Sozialwerk und der Robert-Kümmert-Akademie kamen dazu gemeinsam mit Mitarbeitenden aus anderen Einrichtungen an der Juliuspromenade zusammen.
Neben den wöchentlichen Demonstrationen führt das Aktionsbündnis „Dienst-Tag für Menschen“ Gespräche mit politischen Entscheidungsträger:innen auf Kommunal-, Landes- und Bundesebene. So sollen die gestellten Forderungen auch in Hinblick auf die kommende Bundestagswahl ihren Weg in die Politik finden und in konkrete Maßnahmen umgesetzt werden.