Erasmus+

Erasmus+ ist ein Programm der europäischen Union für allgemeine und berufliche Bildung. Im Mittelpunkt stehen Praktika und Besuche bei europäischen Projektpartnern. Im Zentrum der EU-Programme steht die Förderung der Mobilität zu Lernzwecken und der transnationalen Zusammenarbeit. Wichtig ist der Austausch bewährter Praxis im Bildungs- und Berufsbereich. Die Projekte laufen jeweils zwei Jahre und haben wechselnde thematische Schwerpunkte, die immer im Zusammenhang mit der Ausbildung stehen.

Die Robert-Kümmert-Akademie engagiert sich seit vielen Jahren in europäischen Projekten. Die Aktivitäten tragen dazu bei, dass die Länder der europäischen Union noch besser zusammenwachsen und das Berufsbild „Heilerziehungspflege“ weiter verbreitet wird. Das internationale Engagement dient dazu, die Lebensqualität von Menschen mit Beeinträchtigung in Europa zu verbessern und ihre Rechte im Sinne der UN-BRK zu stärken.

Für das Engagement in der länderübergreifenden beruflichen Bildung, ebenso wie für die Qualität der Projekte und die Internationalisierungsstrategien der Schule erhielt die Dr. Maria-Probst-Schule 2019 von der nationalen Agentur Erasmus+ die „Mobilitätscharta“ ausgehändigt.

Fragen und Antworten zu Erasmus+

Sie haben Interesse an einem europäischen Austausch? Hier finden Sie alle Fragen und Antworten zu unserem Engagement mit Erasmus+. Erfahren Sie mehr über den Hintergrund und die Zielsetzung des Projektes, aber auch, wie Sie an dem Austausch teilnehmen können, welche Partnerländer sich beteiligen und wer für die Kosten aufkommt. Sollten noch Fragen offen bleiben, können Sie sich jederzeit mit uns in Verbindung setzen.

Wie kam es zu dem Engagement mit Erasmus+?

Erstmals wurde im Jahr 2000 über das EU-Programm Leonardo da Vinci (LdV) – Mobilität eine „EuropaKlasse Heilerziehungspflege“ konzipiert. Parallel dazu führte die Dr. Maria-Probst-Schule LdV-Projekte für Lehrkräfte der Schule und für MentorInnen durch. Mit der Einführung der LdV-Partnerschaften erfolgte das Projekt „Netzwerk EuropaKlasse“ und das Projekt „Get ready to move“.

2012 wurden erstmals in einem LdV-Mobilitätsprojekt Menschen mit Behinderung eingebunden. Grundtvig-Projekte – ein Förderprogramm für Lernmobilität im Bereich der Allgemeinen Erwachsenenbildung – ermöglichten europäische Begegnungen bei Workshops, die insbesondere im kulturellen Bereich angesiedelt waren.

2009 erhielt die Robert-Kümmert-Akademie für ihr Projekt „Inventing Dishes European Art“ einen Preis. Seit 2014 sind alle europäischen Projekte der Akademie unter dem Dach „Erasmus+“ zusammengefasst.

Wer kann am Erasmus+ Programm teilnehmen?

An den europäischen Projekten können Fachschüler:innen, Lehrkräfte, Mentor:innen und Menschen mit Beeinträchtigung teilnehmen. Seit dem Schuljahr 2020/21 steht die Teilnahme an einem längerdauernden Auslandsaufenthalt zwischen drei und sechs Monaten auch AbsolventInnen im 1. Jahr nach ihrer Ausbildung offen. Wichtiger Hinweis: Diese Möglichkeit können auch Absolvent:innen anderer Fachschulen nutzen.

Grundsätzlich haben Schüler:innen der Mittelkurse die Möglichkeit, für vier Wochen in einer Einrichtung der Behindertenhilfe oder Kinder- und Jugendhilfe bei unseren europäischen Projektpartnern zu arbeiten.

Die Zielgruppe „Bildungspersonal“ setzt sich aus Lehrkräften, Mentor:innen und Menschen mit Beeinträchtigung zusammen. Ihr Aufenthalt dauert eine Woche. Schüler:innen der Unterkurse sind als Assistenz beteiligt.

Wie kann man am Erasmus+ Programm teilnehmen?

Grundsätzlich erfolgt in jedem Schuljahr eine Ausschreibung für das Projekt Erasmus+. Schüler:innen, die bereits daran teilgenommen haben, präsentieren ihre Erfahrungen auf einem sogenannten „Marktplatz“ in der Dr. Maria-Probst-Schule. Interessierte können sich bei dieser Gelegenheit mit ihnen über die Erfahrungen austauschen.

Die Fachschüler:innen und das Bildungspersonal bewerben sich für die Teilnahme bei der Projektkoordinatorin. Auswahlkriterien sind u.a. Motivation, Sprachkenntnisse und die berufliche Vorerfahrung. Durch gezielte Unterrichtsveranstaltungen, Seminartage und Vorbereitungstreffen werden die Teilnehmer:innen auf ihren Auslandsaufenthalt vorbereitet und organisatorische Fragen geklärt.

Die Kontakte zu den europäischen Partnern werden von der Fachschule vermittelt.

Welche Ziele hat das Programm?

Zielsetzung ist der fachliche Austausch über die Ländergrenze hinweg. Schüler:innen arbeiten in europäischen Partnereinrichtungen und tauschen sich über ihre beruflichen Kompetenzen aus. Durch die Kontakte werden sie mit Arbeitsweisen und kulturellen Wertvorstellungen im Bereich sozialer Dienstleistungen für Menschen mit Behinderung vertraut und lernen voneinander.

In der Gruppe „Bildungspersonal“ steht der Erfahrungsaustausch im Vordergrund. Während des Aufenthalts stellen sie ihre Lebens- und Arbeitssituation vor und vergleichen sie mit der in der Partnereinrichtung.

Innerhalb des Projekts wird an einem berufsspezifischen Thema gearbeitet. In den Jahren 2017 bis 2019 war dies zum Beispiel der Themenkomplex „Self Care in Social Care (SCSC)“.

Die Teilnehmenden erhalten ein Zertifikat der Robert-Kümmert-Akademie über ihren Aufenthalt, das auch zu Bewerbungszwecken verwendet werden kann. Den Schüler:innen wird der EuroPass ausgestellt, in dem das Berufsprofil beschrieben ist und die erworbenen Kompetenzen dokumentiert sind.

Welche Kosten entstehen?

Die Teilnehmenden erhalten von der nationalen Agentur einen Zuschuss zu den Fahrtkosten und ein Stipendium. Die Höhe richtet sich nach den Zielländern. In der Regel lassen sich die Kosten für die Reise und für den Aufenthalt mit den Zuschüssen finanzieren.

Welche Partnerländer gibt es?

Die Partnerländer wechseln. Es sind z.B. Österreich, Italien, Bulgarien, Schweden, Lettland, Zypern, Slowenien, Tschechien, Ungarn, Rumänien.

Sie haben Fragen rund um Erasmus+?

Unsere Ansprechpartnerinnen für europäische Projekte an der Robert-Kümmert-Akademie, sind gerne für Sie da.

Sibylle Götz

Stellvertretende Schulleiterin

Erasmus+ Langzeitpraktikum für ausgelernte HEP´s – Erfahrungsbericht eines ehemaligen Schülers

Ein ehemaliger Schüler der Dr. Maria-Probst-Schule erzählt über sein Erasmus+-Praktikum in Österreich, bei dem er mit Menschen mit Autismus arbeitete.

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