Trialog im Netz
Interaktive Online-Plattform für EX-IN Genesungsbegleitende
Unter Trialog versteht man das gleichberechtigte Zusammenwirken der drei Hauptgruppen im (sozial-)psychiatrischen Entwicklungsprozess. Es sind Menschen, die selbst von einer psychischen Erkrankung betroffen sind, ihre Angehörige sowie die professionellen Mitarbeitende aus psychosozialen Diensten. So werden Begegnungen auf Augenhöhe und eine gemeinsame Verständigung über psychische Erkrankungen möglich. In diesem Verständnis war die Mitarbeit von Genesungsbegleitenden in dem Projekt „TriN“ einerseits selbstverständlich, aber auch von großer Bedeutung.
EX-IN Genesungsbegleitende – Experten aus Erfahrung
EX-IN bedeutet Experience Involvement. In psychischen Krisen fällt es schwer, einen Ausweg zu sehen. Genesungsbegleitenden helfen dabei, wieder Hoffnung zu schöpfen. Denn sie wissen selbst, wie es ist, mit einer psychischen Erkrankung zu leben. Sie haben „ihre“ Krise bewältigt und sich in einer einjährigen Qualifizierung als Genesungsbegleitender ausbilden lassen.
Projektergebnisse
Die Plattform www.trinetz.de bündelt lokal verfügbares Wissen über die Tätigkeit von EX-IN Genesungsbegleitenden und ermöglicht eine überregionale Arbeitsstellensuche. Jedoch sollte sie hierbei ein zusätzliches Beratungsangebot leisten, das angesichts des neuen und spezialisierten Tätigkeitsprofils Hemmschwellen und Kenntnislücken überbrücken kann. Im Laufe des Projektes intensivierte sich die Zusammenarbeit mit EX-IN Deutschland unter Anerkennung der EX-IN Qualitätsstandards und Benennung fester Ansprechpartner aus dem ehrenamtlichen Vorstand bzw. einer delegierten Person und dem TriN Team. Das Projekt wurde flankiert von einer begleitenden Fokusgruppe, die sich aus Stakeholdern der anvisierten Zielgruppen zusammensetzte. Die Gruppe wurde intensiv in die Überlegungen zur Öffentlichkeitsarbeit, Vernetzung, Nachhaltigkeit und Weiterentwicklung des Projekts mit einbezogen. Zudem stellte die Fokusgruppe mit ihrer Expertise und ihren Netzwerken ein wichtiges Organ dar, das sowohl inhaltlich, als auch von der Reichweite sehr weit unterstützen kann.
● In über 50 Fachveranstaltungen stellten die Projektpartner die Beratungsplattform der Fachöffentlichkeit vor
● Im Schnitt zwischen 5000 und 6500 Aufrufe pro Monat
● Im zweiten Quartal 2021 über 6000 Mitlesende in den Foren
● Die Stellenbörse erfährt ständigen Anstieg; im zweiten Quartal 2021 über 1200 Aufrufe
● Ratsuchende in der GB-Szene suchen gezielt nach Informationen zu Verträgen, Verdienst und Austauschmöglichkeiten.
● Ratsuchende nehmen die bereitgestellten TriN- Angebote online zur fachrelevanten Informationsbereitstellung, aber auch Austausch wahr.
● Die Stellenbörse ermöglicht ein gezielteres Matching zwischen Arbeitgebenden und -suchenden und schließt die Lücke einer zentralen Anlaufstelle
Nachhaltigkeit und Mehrwert
Interessierte Bewerbenden und Angehörige finden relevante und geprüfte Informationen zum Tätigkeitsfeld, zur Ausbildung, zu den Ausbildungsstandorten und –angeboten. Damit kann TriN wesentlich die jeweiligen Entscheidungsprozesse unterstützen. In Ausbildung befindliche GB können sich austauschen unter anderem auch über mögliche Praktika, Berufseinstieg und Rahmenbedingungen. Zudem hält das TriN-Beratungsportal individuelle Beratung, anonym, zeit- und ortsunabhängig bereit. Durch die Etablierung und sukzessive Verbreitung der Angebote des TriN-Beratungsplattform kann der Mehrwert von Peerberatung beispielsweise auch unter Kostenträgern bekannter werden, die letztlich über finanzielle Förderung bei psychosozialen Organisationen entscheiden. Ebenso konnten die Projektpartner ihre Kompetenzen weiterentwickeln um die Aspekte der Onlineberatung und Peerberatung. Aus allen Partnerorganisationen wurden Mitarbeitenden in diesem Feld geschult und bringen ihre neu erworbene Kompetenzen in der TriN-Onlineberatung ein.